MENÜ

Erhalt/Weiterentwicklung der Altenpflege

Aktivitäten
 KAP: Bericht aus der AG 1 "Ausbildung und Qualifizierung"
12.12.2018   Das Bündnis für Altenpflege wirkt in den Arbeitsgruppen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) der Bundesregierung mit. Dort beschäftigt sich die Arbeitsgruppe 1 mit dem Thema "Ausbildung und Qualifizierung". Dabei geht es zentral um die Umsetzung des neuen Pflegeberufegesetzes. Für das Bündnis bringt sich u.a. Claire Désenfant (Foto) vom Bündnispartner DVLAB in diese Arbeitsgruppe ein. Lesen Sie ihren folgenden Bericht zum Zwischenstand der Ergebnisse:

Am gestrigen Dienstag (11.12.2018) fand die vierte und letzte Sitzung der AG 1 im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege statt. Dieser letzte Termin war für den Fall anberaumt worden, dass die drei vorherigen Sitzungen nicht ausreichen würde. Viele der rund 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Bund und Ländern, von der Agentur für Arbeit, von Verbänden, Gewerkschaften, Krankenkassen und Pflegekammer, aber insbesondere die Vertreterinnen der Krankenpflege, hatten diesen Zusatztermin als überflüssig erachtet. Aber das Bündnis für Altenpflege sah so viele ungelöste Probleme, dass es sich mit aller Kraft für die Realisierung dieses Termins eingesetzt hatte. Und siehe da: Der Termin erwies sich als notwendig und wichtig! Er hat einen ganzen Tag in Anspruch genommen, der von zähem Ringen geprägt war.

An dieser Stelle dürfen der Öffentlichkeit noch keine Einzelheiten über die getroffene Vereinbarung mitgeteilt werden, denn solange sie nicht unterschrieben ist, ist sie noch veränderbar. Das Bündnis für Altenpflege geht aber davon aus, dass es sich nicht um gravierende Änderungen handeln kann.

Soviel kann immerhin gesagt werden: Die öffentliche Unterzeichnung der Vereinbarung mit allen beteiligten Bundesministerien, Ländervertretungen und Verbänden wird am 28. Januar 2019 stattfinden. Insgesamt sind weit über 100 Maßnahmen zu drei Handlungsfeldern vereinbart worden. Weil die Zeit drängt, ist die Unterzeichnung der Vereinbarung vor dem Gesamtabschluss der Konzertierten Aktion Pflege angesetzt worden, der voraussichtlich Ende März oder Anfang April 2019 sein wird.

Wir Akteurinnen/Akteure des Bündnisses für Altenpflege haben in der AG 1 gemeinsam gekämpft und auf die Probleme aufmerksam gemacht. Für einige Fragen konnten Lösungen gefunden worden. War das nicht möglich, so sind die Verantwortlichkeiten nun im Vereinbarungspapier benannt. Allen Beteiligten ist bewusst, dass dringend Lösungen zu den ausstehenden Fragen erarbeitet werden müssen, wenn die gesetzten Ziele erreicht werden sollen.

In den nächsten Wochen und Monaten (die Zeit drängt!) werden im Rahmen der AG 1 manche Maßnahmen in weiteren Arbeitsgruppen und Workshops konkretisiert werden. Auch hier wird sich das Bündnis für Altenpflege mit aller Kraft einbringen und einsetzen! Die aus unserer Sicht noch offenen Fragen vergessen wir als Bündnis für Altenpflege nicht. Aufgrund der Brisanz der Lage und des gesellschaftlichen und politischen Erfolgsdrucks rund um dieses Gesetzes werden sich die Mitglieder der AG 1 in Zukunft sehr eng über die Ergebnisse der Maßnahmen austauschen. Noch offene Fragen will unser Bündnis dann wieder auf den Tisch legen.

Allen Beteiligten der AG 1 ist spätestens jetzt bewusst, welche finanzielle Last das neue Pflegeberufegesetz bedeutet – mit seiner völlig unsinnigen, angesichts des demografischen Wandels gegen jede Vernunft geplanten Abschaffung der bisherigen Altenpflegeausbildung. Insbesondere die Bundesländer haben Sorge, dass der für die Umsetzung des neuen Gesetzes erforderliche Etat nicht genehmigt wird...

Wie oft haben die an der AG 1 beteiligten BündnispartnerInnen gedacht: „Das war uns doch schon vor Jahren klar! Wir haben darauf auch deutlich aufmerksam gemacht! Also warum jetzt plötzlich das Erstaunen?" So wagen wir heute die Behauptung: Hätte diese AG 1 vor der Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes stattfinden können, so wäre das Gesetz in seiner jetzigen Ausformung nicht durchgekommen. Nun aber gilt frei nach Goethes Zauberlehrling: Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los.

Claire Désenfant
Zurück